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KPÖ: SPÖ, ÖVP und FPÖ: Ja zum Automatenglücksspiel

SPÖ, ÖVP und FPÖ: Ja zum Automatenglücksspiel

SPÖ, ÖVP und FPÖ haben im Landtag trotz aller Warnungen und Einwände ein neues Glücksspielgesetz beschlossen. Dabei hätte die Steiermark aus dem Automatenglücksspiel aussteigen können. Die Bundesländer Wien, Vorarlberg, Salzburg und Tirol haben dies getan.

Die steirische SPÖ hat auf ihrem letzten Parteitag den Ausstieg aus dem Glücksspiel beschlossen. Dieser Beschluss ist offenbar das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt ist. Nun wird es als große Verbesserung gefeiert, dass sich die Anzahl der Automaten verringern wird. Das ist nur Augenauswischerei. Denn es wird zwar die Einzelaufstellung, z.B. in kleinen Gasthäusern verboten. Aber die Aufstellung in sogenannten „Mini-Casinos“ ist erlaubt. Ein Gesetz maßgeschneidert für die Interessen der großen Glücksspielkonzerne. Steiermarkweit wird es Zulassungen für etwas mehr als 1.000 Automaten in Mini-Casinos geben. Dafür werden drei Lizenzen an Glücksspielkonzerne vergeben.

Dabei wird es künftig möglich sein, bei Einsätzen von 10 Euro pro Spiel (bisher 50 Cent) und einem Höchstgewinn von 10.000 Euro (bisher 20 Euro) und einer vorgeschriebenen Pause von nur einer Sekunde zwischen den Spielen in 24 Stunden bis zu 828.000 Euro zu verspielen. Der bundesgesetzliche Rahmen wird damit voll ausgeschöpft. Neu im Landtag war das Lob von SP-LAbg. Max Lercher für FPÖ-Klubobmann Amesbauer, den Lercher eine „konstruktive Kraft“ nannte, weil die FPÖ bei der Packelei mit der Automatenindustrie mitgestimmt hat.

60.000 bis 80.000 direkt oder indirekt von der Spielsucht Betroffene gibt es nach offiziellen Zahlen des Landes in der Steiermark. In fast allen Fällen steht die Spielsucht in Zusammenhang mit Spielautomaten. Leidtragende sind nicht nur die Spielsüchtigen, sondern auch ihre Angehörigen. Ich kann nicht verstehen, wie man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann so ein Gesetz zu beschließen.

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