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Foto OBI Thomas Zeiler: Frühlingserwachen

Frühlingserwachen

„Live will be better in spring”, das ist nicht nur der Titelsong unter welchem John Lilygreen & The Islanders 2010 beim Eurovision Song Contest für Zypern gestartet sind, sonder auch eine Art Hoffnungsmelodie. Weil im Frühling alles um so vieles leichter ist. Wir nennen es das Aufkeimen von Frühlingsgefühlen, das Sinneserwachen, welche hinter der Tatsache stehen, dass unser Blut plötzlich schneller zu rauschen beginnt und unser Herz einem anderen Rhythmus folgt als zuvor. Denn wenn im Frühjahr alles zu neuem Leben erwacht, werden auch wir selbst aus dem Winterschlaf gerissen, und dürfen mit all unseren Empfindungen die Welt neu entdecken. Doch die wird immer so rätselhaft bleiben, wie am ersten Tag. Aber der Frühling ist auch die Zeit der Veränderungen und des Neubeginns. Denn sind erst die dunklen Schatten des Winters vertrieben, ist unser Geist offen für den Fluss des Lebens, oder den konstanten Wandel, wie Heraklit schon lehrte. Doch Zeiten der Veränderungen bringen auch eine bitter-süße Melancholie mit sich, weil wir uns daran erinnern, dass nichts von Dauer ist. Ich für meinen Teil würde sagen, dass ich im Frühjahr an jenem Syndrom leide, das man vielleicht als „Nostalgie“ bezeichnen könnte. Die freie Enzyklopädie schlägt zumindest folgende Wortdefinition vor: „Heute versteht man unter Nostalgie eine wehmütige Hinwendung zu vergangenen Zeiten, die in der Erinnerung oftmals stark idealisiert und verklärt reflektiert werden.“ Doch ist diese Wehmut erst einmal überwunden, dürfen wir uns auf jenen verheißungsvollen Neuanfang freuen, welchen uns der Lenz jedes Jahr zum Geschenkt macht. So wie Vincent van Gogh einst schrieb „Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung der Blätter im Frühling.“

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