Nach zweijähriger Planung und 35 entwickelten Varianten konnte gestern das Knittelfelder Schulkonzept im Gemeinderat präsentiert werden. Weiters wurde in der Sitzung ein neues Gemeinderatsmitglied angelobt. Kathrin Gößler folgt Brigitte Wrezounik (ÖVP) nach.
Notwendig ist es, die immer knapper werdenden Ressourcen so einzusetzen, dass sich ein größtmöglicher Nutzen für alle Beteiligten ergibt. In vielen Gesprächen in den letzten Jahren mit Mitwirkenden wie Lehrpersonal, SchülerInnen sowie Eltern und anderen ExpertInnen, haben sich für die Knittelfelder Schullandschaft folgende Zielvorstellungen herauskristallisiert:
Als sinnvoll erscheinen 2 Volksschulstandorte, damit SchülerInnen auch weiterhin kurze Schulwege haben.
Stetig sinkende SchülerInnenzahlen zeigen die Notwendigkeit einer zukunftsorientierten Positionierung der Mittelschule. Durch Ressourcenbündelung in einer gemeinsamen Mittelschule Knittelfeld soll das gelingen und die Mittelschule gestärkt werden.
Der gemeinsame Standort ermöglicht Zusammenarbeit und schafft viele Vorteile für SchülerInnen und das Lehrpersonal. Unter anderem werden gemeinsame Projekte oder gemeinsame Entwicklung von Schwerpunktsetzungen ermöglicht. Die Verbindung der beiden Schultypen schafft einen fließenden Übergang und soll einen Facharbeitsschwerpunkt mit der Mittelschule bilden.
Derzeit ist das Gymnasium auf zwei Standorte (Kärntner Straße und Franz-Leitner-Straße) aufgeteilt. Dies bringt Nachteile mit sich (Organisationsaufwand, Trennung der SchülerInnen, etc.).
SchülerInnen mit erhöhtem Förderbedarf können durch einen gemeinsamen Standort mit einer anderen Schule besser inkludiert und trotzdem individuell betreut werden.
Die Musikschule soll in Zukunft modernere und bessere Ausstattung bekommen.
In dieser Phase wird der Standort Kärntner Straße saniert und für Gymnasium und Musikschule adaptiert. Die erste Umsetzung startet heuer im Herbst (Gymnasium und Kärntner Volksschule). Als erster Schritt wird eine Verbindung zwischen den zwei Gebäuden errichtet.
Am Standort Lindenallee entsteht ein Bildungscampus für unter 10-Jährige (Volksschule, Montessori Volksschule, Montessori Kindergarten) sowie die Allgemeine Sonderschule.
Am Standort Franz-Leiter-Straße finden währenddessen erste Attraktivierungsschritte sowie Planungs- und Vorbereitungsarbeiten für die weiter Umgestaltung statt.
Im Zuge der Umsetzungsphase erfolgt auch der Umbau bzw. die Neugestaltung sowie Attraktivierung des Standortes Franz-Leitner-Straße.
Hier wird eine neue Volksschule mit angeschlossener Sonderschule errichtet. Ein Beteiligungsprozess von SchülerInnen, Lehrpersonal und Eltern soll die Anforderungen an das Schulgebäude definieren. Das Ziel ist es eine „Wohlfühl-Schule“, die modernsten pädagogischen Anforderungen entspricht, zu bauen. Der somit entstehende Bildungscampus wird die Volksschule, die bereits dort angesiedelten Montessori Volksschule den Montessori Kindergarten sowie die Allgemeine Sonderschule beinhalten. Rund 300 Kinder werden künftig hier unterrichtet. Der direkt gegenüberliegende Spielplatz wird in das Gesamtkonzept miteinbezogen und soll trotzdem der Öffentlichkeit als Spielplatz zur Verfügung stehen. Im Zuge dessen soll die Sanierung und Verkehrsberuhigung der Lindenallee erfolgen, wobei großes Augenmerk auf die Sicherung der Schulwege und auf die Erhaltung der Bäume gerichtet werden muss.
Der Standort wird die gemeinsame Mittelschule Knittelfeld (MS Lindenallee und MS Rosegger) sowie die Polytechnische Schule beherbergen. Diese werden unter einer pädagogischen Schulleitung (Schulcluster) geführt. Damit wird den SchülerInnen sowohl der Übergang in die AHS-Oberstufe als auch eine fachlich fundierte Ausbildung in Richtung Facharbeit ermöglicht. Die Schwerpunkte der Schule sollen sich auf die Bereiche Facharbeit sowie Sport konzentrieren. Infolgedessen werden moderne Werkstätten sowie die Infrastruktur für den Sportschwerpunkt errichtet.
Am derzeitigen Volksschulstandort werden in Zukunft Teile des Gymnasiums und die Musikschule der Stadt Knittelfeld beheimatet sein. Notwendig ist dafür die Errichtung einer Verbindungsbrücke über die Kärntner Straße zum Hauptgebäude des Gymnasiums sowie die Sanierung und Adaptierung des gesamten Gebäudes.
Die bereits generalsanierte Schule wird weiterhin die Volksschule Landschach beherbergen. Geeignete Schulräumlichkeiten, schöne Klassenräume, moderne Turnhallen und Außenanlagen, Medienräume und gut ausgestattete Sonderunterrichtsräume. Das alles sind wesentliche Elemente, um eine zukunftsorientierte Bildung für Kinder und Jugendliche zu gewährleisten.
Bürgermeister Harald Bergmann dazu:
„Investitionen in Bildung sind für mich Investitionen in die Zukunft unserer Stadt und unserer Kinder. Mit dem jetzt vorliegenden Schulkonzept investiert die Stadtgemeinde Knittelfeld in den nächsten Jahren rund 20 Millionen Euro in unsere Schulen.“