Die Löwen starteten, nach dem Ehrenpuck-Einwurf durch die sehr sympathische Ski-Cross Vizeweltmeisterin Katrin Ofner, zuversichtlich in das Rückspiel gegen die Crocodiles aus Kundl, obwohl mit der Bürde ein 1:2 wettmachen zu müssen, der Druck auf Seiten der Gastgeber lag.
Diesen übten aber vom Start weg die Tiroler aus. Gut organisiert, defensiv bombensicher und mit Vorstößen, denen die Lions im ersten Abschnitt nicht viel entgegenzusetzen hatten. Kundl spielte das, was Zeltweg im ersten Spiel vom Start weg auf das Eis gebracht hat. Leider mit dem Unterschied, dass der EHC das auch auf die Anzeigetafel brachte. In der 7. Spielminute verstummten zum ersten Mal die gut 800 Fans in der Aichfeldhalle. Erik Hefke verwertete ein ideales Zuspiel von Alex Frandl und die Führung war perfekt! Nur 6 Minuten später gab es die gleiche Kombination nur in anderer Reihenfolge und Frandl erhöhte auf zwei zu null. Es passte zum nervösen Beginn der Murtal Lions, dass auch eine doppelte Überzahl gegen Ende des ersten Abschnittes nicht genutzt werden konnte.
Der zweite Durchgang verlief ähnlich dem Ersten, wobei die Lions ab Mitte des Spiels besser in die Partie kamen, mehr Druck und auch Torchancen produzieren konnten. Aber „The Wall“ Kyle Plantz im Tor der Gäste war nicht zu überwinden. Überhaupt war auch dieses Spiel eines, dem die beiden Goalies ihre Stempel aufdrückten – nicht zu Unrecht wurden Andreas Brenkusch und Kyle Plantz zu den Spielern des Abends gekürt!
Die letzten 20 Minuten hatten es dann aber in sich. Wütende Angriffe der Lions, gelegentliche, aber sehr gefährliche Konter der Crocodiles. In der 48. Minute dann riesiger Jubel der Lions Fans. Nach einem Schuss von Marco Tadic war Marco Herzl mit der Kelle zur Stelle und sendete zum 1:2 ein. Dies gab die berühmte zweite Luft für die Hausherren und die drückten nach, belagerten das Gehäuse der Kundler, trafen vorerst alles nur nicht ins Tor. Kundl verteidigte mit Mann und Maus, hatte das Glück der Tüchtigen auf seiner Seite.
In der 52. Minute gab es dann turbulente Szenen vor dem Kasten von Kyle Plantz und einen Pfiff des Referees. „Festhalten des Pucks im Torraum – Delay of Game, also Spielverzögerung“ wurde Daniel Vojta angelastet und der fällige Penalty von Mario Sulzer eiskalt verwertet. Eine Druckwelle an Jubel und Begeisterung fegte durch die Arena und die Halle stand Kopf. Die Löwen drückten das Gaspedal durch die Bodenplatte, schnürten die Kundler in deren Drittel ein, trafen noch dreimal die Torumrandung, fuhren aber im fünf gegen fünf (Kevin Pesendorfer und Christian Pittl waren per Doppelausschluss in den Kühlboxen) in einen Konter, den der rechte Flügel der Crocodiles, Daniel Frischmann zum Siegestreffer verwertete.
Die letzten beiden Minuten zogen die Löwen Andreas Brenkusch und brachten einen sechsten Feldspieler, die nötigen beiden Treffer, um zumindest in die Overtime zu kommen, wollten nicht mehr fallen. Am Ende fehlten in 120 Minuten zwei Treffer, um in das Halbfinale aufzusteigen.
Ein sensationelles Publikum wurde für sein Kommen mit einem rassigen, über weiten Strecken hochklassigen Spiel, aber leider nicht mit dem erhofften Ergebnis belohnt! Somit fand die ÖEL- Saison 2023/2024 für die Lions bereits im Februar ihr Ende.
„Die Reise, die wir mit unserem kleinen Kader gemacht haben, war unglaublich. Ich bin trotz des Ausscheidens stolz auf meine Mannschaft. Leider konnten wir in den ersten 30 Minuten nicht das auf das Eis bringen, was wir uns vorgenommen hatten. Was auch immer der Auslöser dafür war, in den restlichen 30 Minuten war es, bis auf die Chancenverwertung so, wie wir uns das vorgestellt haben. Nach dem Ausgleich hatten wir schon das Gefühl, das Spiel noch drehen zu können, aber da hatte der Kundler Goalie etwas dagegen. Beide Torhüter waren in der Serie eine Bank! Die Stimmung in der Halle war überragend und wir wollten den zahlreichen Fans einen Sieg schenken und sie mit einem Halbfinale für Ihre Treue belohnen, aber da hat dann Kundl nicht mitgespielt!“ so ein völlig ausgelaugter Spielertrainer Philipp Ullrich nach dem Spiel!
Auch der gesamte Verein möchte sich auf diesem Weg bei seinen Fans für das Kommen bedanken. Ein Danke geht auch an alle HelferInnen, ob im VIP-Klub, in der Match-Bar, beim Puck-Verkauf, bei der Zeitnehmung, beim Team des Sportzentrums Zeltweg oder überall dort wo eine helfende Hand gebraucht wurde. Ohne die Sponsoren und die Unterstützung der Stadtgemeinde Zeltweg wäre es auch nicht möglich diesen Betrieb aufrecht zu erhalten – Danke an Euch alle!
Wir sehen uns in der Saison 2024/25!