EL: Riesige Enttäuschung nach starkem Beginn..
EC Bulls Weiz – EV Zeltweg Murtal Lions II 5:4 OT (1:3, 2:1, 1:0, 1:0)
Die Tür zum Finale stand nach 30 min ganz weit offen. Mit einem Blitzstart kamen die Löwen sehr gut aus der Kabine, legten bereits in Minute 6 den ersten Treffer durch Playing-Coach Markus Stolz vor. Auch der rasche Ausgleich durch Daniel Natter brachte die Löwen nicht von deren Spielplan ab. Ein Doppelschlag in der 15. und 16. Minute durch einen Powerplay-Treffer von Daniel Panzer und einem herrlichen Angriff über Flo Wallner und Christian Popatnig brachte die Lions mit drei zu eins in Front. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die erste Pause, die Löwen hatten alles fest im Griff, die Weizer Angriffe bis dahin eher harmlos oder gut verteidigt.
Zwei Gastgeschenke brachten die Bullen aber wieder zurück ins Spiel und die Nerven der Lions zum Flattern. In der 28. Minute wurde Stefan Engelhart das Spielgerät am Silbertablett serviert, der ließ sich nicht lange bitten, verkürzte trocken auf zwei zu drei. Marco Herzl stellte zwar kurzfristig den alten Abstand wieder her (30. Min), die Löwen drückten danach auch auf die Vorentscheidung, aber mit dem zweiten Präsent an Sandro Zöbinger, ein shorthanded Goal in der 33. Spielminute, waren die Weizer wieder im Spiel.
56 Sekunden nach Start des letzten Abschnitts schien das Momentum endgültig auf die Weizer Bank gewechselt zu haben. Patrick Zierer kam im Slot zum Schuss und hatte wenig Mühe den erneuten Ausgleich herzustellen. Beide Teams kämpften um den nächsten Treffer und erarbeiteten sich immer wieder gute Einschussmöglichkeiten, Tor wollte aber keines mehr fallen. So musste die Overtime die Entscheidung bringen. Stefan Gschiel (63. Min) war es dann, der den Schlussstrich unter diese Partie setzte, nachdem er ein Zuspiel von Oliver Setzinger an Nico Herzl vorbei zum fünften Treffer (in Überzahl 4 gegen 3) verwertete. Großer Jubel bei Weiz, Fassungslosigkeit bei den Lions, die tief enttäuscht, die großartige Leistung in dieser Saison (noch) nicht als Trost für das Ausscheiden zuließen und leise den Heimweg in die Höhle der Löwen antraten!
Am Tag danach konnten wir noch einige Stimmen zum Spiel einholen:
Andreas Forcher (Interims-Coach EVZ Eliteliga):
„Es ist sehr, sehr bitter so auszuscheiden, das hätte nicht sein müssen. Ich finde, dass wir die ersten 30 Minuten richtig gut waren, unseren Plan verfolgt haben. Dann kam etwas Unruhe in die Mannschaft und wir haben da den Fokus verloren, konnten nicht mehr das einfache Eishockey spielen, das wir vereinbart hatten. Es schien, als hätten wir Angst davor Fehler zu machen. Der Start ins dritte Drittel ging dann völlig daneben, aber da sind wir nochmals gut zurückgekommen, hatten Chancen den Sack zuzumachen. Eine Overtime drei gegen drei ist eine eigene Sache! Das Ganze sogar in Unterzahl bestreiten zu müssen ist extrem schwer und dann so zu verlieren echt sehr bitter. Die Serie war eine großartige Erfahrung für mich. Spiel eins fehlte uns klar das Spielglück, da ist die Scheibe nicht für uns gesprungen. Das zweite Spiel war sicher eines der besten einer Zeltweger Mannschaft in dieser Saison. Wir hatten einen Plan, haben uns zu hundert Prozent darangehalten, jeder hat sich dem Team untergeordnet, jeder hat mit angepackt und wir dann klar gewonnen. Im Spiel drei waren wir eigentlich übers ganze Match gesehen besser, leider trotzdem verloren. Die Jungs und Lena hätten sich ein Finale auf jeden Fall verdient. Die Niederlage tut echt weh!“
In die gleiche Kerbe schlug auch Bullen-Boss Oliver Stezinger:
„Zeltweg war in den drei Spielen sicher spritziger, im ersten nicht so, wie im zweiten und dritten. In Spiel zwei waren die Lions klar überlegen, klar besser als wir. Im dritten Spiel sind die Zeltweger sehr gut gestartet, haben die ganze Partie über sehr gut mitgespielt, ja, fünf zu vier in der Overtime zu gewinnen, da kann ich auch nicht sagen, dass wir besser waren. Wir haben eben die letzte Chance genützt. Die Serie war ziemlich ausgeglichen, wenn nicht sogar Zeltweg etwas besser war. Für meine Freunde in Zeltweg tut es mir leid, aber ich spiele selbst auch noch gerne die eine oder andere Partie! (lacht) Ein großes Kompliment an die Zeltweger Mannschaft, super gespielt, g´scheit gespielt und hart gespielt!“
Das letzte Wort hat auch hier unser Trainer Markus Stolz, der leider zwei Spiele der Halbfinalserie krankheitsbedingt verpasst hat, sich aber im letzten Spiel auch am Eis der Verantwortung gestellt hat:
„Das tut noch immer soooo unglaublich weh, aber es ist halt nun einmal so und zum Spiel muss ich sagen, dass wir super hineingestartet sind, jedoch im 2. Drittel Angst davor hatten das Spiel zu gewinnen und dann auch in der einen oder anderen Situation die falschen Entscheidung getroffen haben und so den Gegner eingeladen haben ins Spiel zurück zu kommen. Aber wenn keine Fehler passieren würden, dann würde jede Partie 0:0 ausgehen. In einer Overtime kann immer alles passieren – und leider hatten wir da das Glück nicht mehr auf unserer Seite und letztendlich wurde mit einem Schuss unsere Saison beendet. Unterm Strich haben wir aber alles gegeben und wurden diesmal leider nicht für unseren Einsatz belohnt.
Hätte aber vor der Saison jemand gesagt, dass wir so weit kommen und erst in einem Spiel drei in der Verlängerung gegen Weiz ausscheiden würden, hätten wir das sofort so unterschrieben. Man hat deutlich gesehen, wie wir uns über die Saison weiterentwickelt haben und als Mannschaft auf und neben dem Eis mehr zusammengewachsen sind und auf das bin ich richtig stolz! Das TEAM steht über allem und es hat sehr viel Spaß gemacht die Jungs und Lena über die Saison leiten und begleiten zu dürfen.“